Auf Wiedersehen! 14 Jahre war er das Gesicht unserer Ortsfeuerwehr. Egal welcher Anlass, egal was es zu erledigen gab: Heiner war da. Am morgigen Samstag endet die Amtszeit unseres Ortsbrandmeisters. Im Rahmen einer Samtgemeinderatssitzung wurde er am Donnerstag verabschiedet. Wir sagen Danke für 14 tolle Jahre und die vielen Verdienste sowie Errungenschaften!
Bekanntermaßen schafft ein Abschied aber auch immer Platz für Neue. Wir freuen uns daher sehr über unser neues Führungsduo: Uwe Staack und Jan Hogrefe (stellv.), welche ab dem 11.12.2021 übernehmen.
Doch auch Heiner hängt seinen Helm nicht an den Nagel: Mehr dazu fand Regine Suling in einem Interview heraus:
Martfelder Ortsbrandmeister Heiner Rahlmann gibt sein Amt ab
„Du bist für alle in der Feuerwehr der Ansprechpartner. Das ist nicht immer leicht. Aber es macht Spaß“, sagt Heiner Rahlmann voller Überzeugung. Am 11. Dezember gibt der 60-Jährige sein Amt als Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Martfeld ab. „Jeder Ortsbrandmeister muss Platz machen, wenn es jemanden gibt, der nachrücken kann“, findet Rahlmann. Seit fünf Jahren ist Uwe Staack sein Stellvertreter, jetzt wird er sein Nachfolger. Und mit Jan Hogrefe steht ein neuer, stellvertretender Ortsbrandmeister in den Startlöchern, der dieses Amt in seinem vorherigen Wohnort bereits bekleidete und noch dazu bei der Lebenshilfe Nienburg mit dem Thema Brandschutz befasst ist. Eine optimale Nachfolgeregelung also, findet Heiner Rahlmann. Denn Expertise und Erfahrung seien in diesem Ehrenamt wichtig: „Der Landkreis guckt schon darauf, wer das machen soll.“ Heiner Rahlmann selbst war 14 Jahre lang Ortsbrandmeister. Sein Vorgänger Hans Asendorf hörte nach 18 Jahren auf – und Rahlmann, damals als ganz normales Mitglied in der Feuerwehr aktiv, übernahm sein Zepter. „Einer muss es ja machen“, sagt der 60-Jährige, der kurz darauf die Gründung des Fördervereins der Ortsfeuerwehr Martfeld initiierte. In Asendorf hatte er gesehen, welche Vorteile solch ein Verein hat. Von seinem Asendorfer Kollegen Hannes Ullmann bekam er alle nötigen Informationen, so dass 2008 der Förderverein in Martfeld gegründet wurde. „Kurz darauf haben wir den ersten Bus für die Feuerwehr angeschafft“, sagt Heiner Rahlmann, der erster Vorsitzender des 135 Mitglieder zählenden Fördervereins ist. Ein Amt, das er auf jeden Fall behalten möchte.
Wenn er auf seine Zeit als Ortsbrandmeister zurückblickt, bleiben ihm einige Ereignisse in Erinnerung. „Wir haben zwei Mal am Feuerwehrhaus angebaut“, sagt der noch amtierende Chef der 45 aktive Frauen und Männer zählenden Wehr. Aber auch schwere Unfälle kann er nicht vergessen. „Besonders die, bei denen ich die Angehörigen kannte.“ Auch das Wochenende im Jahr 2017, an dem zwei Mal an einem Tag an zwei unterschiedlichen Stellen mehrere Hundert Rundballen im Ort brannten, behält er wohl für immer im Kopf. Wesentlich positiver wiegen da schon die Erinnerungen an die Beschaffung eines neuen Fahrzeugs, an den Anbau an das Feuerwehrgerätehaus und an das jährliche Erntefest, das die Feuerwehr federführend organisiert. Und zwar nicht von jetzt auf gleich: „Das geht das ganze Jahr über“, erzählt Heiner Rahlmann. Auch wenn das Fest in diesem Jahr pandemiebedingt bereits zum zweiten Mal nicht stattfinden kann, hofft er darauf, dass es im nächsten Jahr eine Neuauflage geben kann. Nicht vergessen wird der scheidende Ortsbrandmeister auch die Einladung nach Berlin zur Preisverleihung der „Helfenden Hand“, zu dem er als Vorsitzender des Fördervereins der Ortsfeuerwehr reiste: „Da haben wir mit unserer Pfandbon-Aktion den vierten Platz belegt und hatten einen Termin mit Innenminister Thomas de Maiziere. Das war schon etwas Besonderes“, erzählt Heiner Rahlmann über die Ehrung, mit der der gemeinsame Einsatz von Feuerwehr und Klaus-Peter Klausen, dem Inhaber des Edeka-Marktes „Kööp In“, gewürdigt wurde. Dort können Kunden schon seit mehreren Jahren ihre Pfandbons zugunsten der Feuerwehr spenden. Die wiederum unternimmt dafür bestimmte Anschaffungen – eine Idee, die in der Bevölkerung ankommt. Überhaupt: Um neue Ideen ist Heiner Rahlmann nicht verlegen. Warum jede und jeder in der Feuerwehr aktiv sein sollte? „Feuerwehr muss einfach sein. Das ist die einzige Institution, die vor Ort in Notlagen helfen kann. Und da muss es Kameradinnen und Kameraden geben.“ Zudem kämen hier Alt und Jung zusammen, die Kinder- und die Jugendfeuerwehr, die Alterskameraden und die aktiven Feuerwehrfrauen und -männer. „Da ist einfach viel Kameradschaft“, findet Heiner Rahlmann. Er wird auch weiter ein aktiver Feuerwehrmann bleiben. „Man gibt damit einfach etwas zurück“, sagt der 60-Jährige.
(Text & Bild: Regine Suling)