Bruchhausen-Vilsen wählt Andreas Steen zum neuen Ortsbrandmeister – Stellvertreter im Amt bestätigt – Ehrungen & Beförderungen
Nach sechs Jahren als Ortsbrandmeister stellte sich Stephan Thöle aus persönlichen Gründen nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung. Die Ortsfeuerwehr wählte zunächst in geheimer Wahl Andreas Steen zu ihrem neuen Ortsbrandmeister. Der 45-jährige kann auf über 30 Jahre Erfahrung im Löschwesen, beginnend mit der Jugendfeuerwehr zurückblicken. Steen verfügt über zahlreiche Feuerwehrlehrgänge u.a. auch im Bereich der Führung und war selber als Ausbilder in der Kreisfeuerwehr aktiv.
Ebenfalls – in geheimer Wahl – bestätigte die Versammlung Frank Zschoche-Wolff und Dieter Stöckel für weitere sechs Jahre als stellvertretende Ortsbrandmeister. Zur Wahl standen zusätzlich Marius Bening und Andreas Hank. Nach Abstimmung im Gemeinderat werden die Ämter im Sommer offiziell ernannt.
In seinem letzten Jahresbericht als Ortsbrandmeister ging Stephan Thöle zunächst auf die aktuellen Mitgliederbewegungen ein. Die Ortsfeuerwehr Bruchhausen-Vilsen verfügt derzeit über 48 aktive Einsatzkräfte, darunter 13 Atemschutzgeräteträger, 14 Alterskameraden, und 61 fördernde Mitglieder. Die Jugendfeuerwehr zählt derzeit 19 Mitglieder.
Unter Einhaltung der geltenden Coronavorschriften konnten, nach zwei Jahren Zwangspause, wieder Lehrgänge und Fortbildungen besucht werden. Insgesamt 17 Lehrgangsplätze von der Truppmannausbildung, über Maschinisten- und Sprechfunkerlehrgänge, wurden auch Fortbildungen im Bereich der technischen Hilfe und Motorsägenausbildung durchgeführt.
Ab Mitte des Jahres konnte zudem der Dienstbetrieb innerhalb der Ortsfeuerwehr wieder aufgenommen werden. Theoretische- und praktische Ausbildungsdienste, sowie Hydrantenpflege standen auf dem Dienstplan. Weitere Einblicke gaben die Jahresberichte der einzelnen Funktionsträger
Diese Aus- und Fortbildungen sind unerlässlich, denn das Know-How der ehrenamtlichen Einsatzkräfte wurde auch im vergangenem Jahr bei insgesamte 84 Einsätzen immer wieder aufs Neue gefordert. Neben 12 Fehlalarmen und 21 Brandeinsätzen wurde die Ortswehr zu 51 Hilfeleistungseinsätzen alarmiert. Ein Orkantief im Februar sorgte somit bereits für 25 Einsäzte innerhalb von 48 Stunden. Notfalltüröffnungen für den Rettungsdienst oder bei Auslösung von Rauchmeldern in privaten Haushalten gehören ebenso zum Einsatzspektrum der Ortsfeuerwehr, wie die hydraulische Rettung mit Schere und Spreizer von Personen aus verunfallten Fahrzeugen nach Verkehrsunfällen. Nur für die Einsätze sind somit 1347 ehrenamtliche Dienststunden aufgelaufen.
Sicherlich ist dem einen oder anderen Bürger in der Samtgemeinde aufgefallen, dass seit Juli die Sirenen nicht mehr auslösen. Grund hierfür ist die Umstellung von der analogen auf die digitale Alarmierung. Das heißt, die Ehrenamtlichen werden ausschließlich über dem Meldeempfänger und zusätzlich über eine Mitteilung auf dem Handy über die Art des Einsatzes informiert und alarmiert.
Ehrungen und Beförderungen bildeten weitere Höhepunkte der Versammlung. Somit wurden Tim Langner und Jannick Zschoche-Wolff zum Feuerwehrmann, Andreas Unger zum Oberfeuerwehrmann, Sönke Rengstorf zum Hauptfeuerwehrmann und Andreas Steen zum Oberlöschmeister befördert.
Für langjährige Mitgliedschaft wurden folgende Mitglieder geehrt: Haiko Schumacher und Andreas Hank für 25 Jahre, Detlef Wessels und Reiner Heßlau für 40 Jahre.
Mit dem niedersächsischen Ehrenzeichen des Landesfeuewehrverbandes wurde Hans-Georg Wedekind für 50-jährige Mitgliedschaft in der Ortswehr ausgezeichnet.
Bürgermeister Lars Bierfischer lobte mit den Worten „Wir wissen was wir an euch haben“ das Engagement der Ehrenamtlichen zum Wohle der Bevölkerung. Bierfischer betonte zudem, dass auch ein stetiger Nachwuchs für die Feuerwehr – nicht nur aus der Jugendfeuerwehr – sondern auch als Quereinsteiger aus der Bevölkerung wichtig sei. Aufgrund der Pandemie musste im vergangenem Jahr das geplante Kreisjugendfeuerwehr-Zeltlager in Bruchhausen-Vilsen kurzfristig abgesagt werden. Angesichts aktueller Übergriffe gegen Rettungskräfte, wünscht sich Bierfischer, dass die ehrenamtlichen Helfer immer gesund von Einsätzen zurück kommen. Gewalt gegen Einsatzkräfte sei nicht hinnehmbar, so Bierfischer abschließend.
Gemeindebrandmeister Michael Ullmann schloss sich den Glückwünschen an und berichtete von Neuigkeiten aus der Kreis- und Gemeindefeuerwehr. Das Einsatzspektrum erweitert sich stetig. Massive Wetterlagen stellen auch die Feuerwehren vor neue Herausforderungen im Bereich des sogenannten Katastrophenschutzes.
(Text: Timo Becker, Fotos: Till Schwarze und Timo Becker)