Neue Ausbildung für Freiwillige Feuerwehren in Niedersachsen
Am Sonnabend, 23.03.2024 haben 20 junge Leute ihre Laufbahn bei der Freiwilligen Feuerwehr nach den Richtlinien der neuen Modulare Grundausbildung (MGA) begonnen. Erstmal startete ein separater Ausbildungsjahrgang gemeinsam in der Samtgemeinde.
„Die Grundausbildung der Freiwilligen Feuerwehren in Niedersachsen wurde reformiert“, erklärt Gemeindeausbildungsleiter Frank Tecklenborg, „bisher durchliefen die jungen Feuerwehrleute die Lehrgänge im Rahmen der Truppausbildung größtenteils auf Kreis- und Landesebene und in Präsenz“ Für die Qualifikation „Truppführer/in“ war sogar ein einwöchiger Lehrgang an den Schulstandorten des Niedersächsischen Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) erforderlich.
Die neue MGA verändert diese Ausbildung nun: „Wir werden deutlich flexibler“, sagt Tecklenborg, „so ist das Selbststudium über eine Plattform jetzt ein wesentlicher Bestandteil. Andere Inhalte werden in den örtlichen Feuerwehren vermittelt. Bestimmte Themen werden zentral von den Kommunen oder auch auf Kreisebene unterreichtet.“
Am vergangenen Samstag ist nun ein Ausbildungsjahrgang gemeinsam gestartet. „Wie der Titel schon sagt, müssen verschiedene Module durchlaufen werden“, so der Gemeindeausbildungsleiter weiter, „wenn die Inhalte erfolgreich vermittelt wurden, kann an einem sogenannten Kompetenznachweis teilgenommen werden.“ Diese bescheinigen dann zum Beispiel die grundsätzliche Einsatzfähigkeit bis hin zur Truppführerqualifikation.
Am Anfang standen die allgemeinen Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr. In theoretischen Vorträgen und Videos wurden die rechtlichen Grundlagen und der Aufbau erklärt. Dann folgten die erste Praxiseinheiten: Wie sieht ein Löschangriff nach Feuerwehrdienstvorschrift überhaupt aus und was braucht es dafür? Dafür hatte die Ortsfeuerwehr Asendorf ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Zum Übungseinsatz kamen Fahrzeuge aus der Samtgemeinde.
Zusammengestellt wurde dafür ein Team aus zehn Ausbildern, die über eine Gruppenführer-Ausbildung verfügen: „Der Aufwand ist schon enorm, auch ist so manches noch in Klärung. Aber die Kameraden/innen machen einen super Job“, lobt Tecklenborg sein Team.
Mit den Worten „Wir legen los!“ startete Schwarmes Ortsbrandmeister Tecklenborg nun die neue Ausbildung, „Nachwuchs ist sehr wichtig und wir freuen uns, euch ausbilden zu dürfen!“.
Die 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus Ortsfeuerwehren Asendorf, Bruchhausen-Vilsen, Kleinenborstel, Martfeld, Ochtmannien, Süstedt und Uenzen. Einige haben bereits Erfahrung aus der Jugendfeuerwehr, andere sind ganz neu dabei.
„Die Ausbildung ist deutlich flexibler“, erklärt der Schwarmer einen Teil der Neuerungen, „so können Inhalte auch im normalen Dienst vermittelt oder Sondertermine angeboten werden. Auch die Heranführung von Neueinsteigern an den Einsatzdienst ist leichter möglich. Die Ausbildung ist nicht mehr so starr“. Auf der anderen Seite gebe es nun deutlich mehr Arbeit in den Ortsfeuerwehren. „Die Ortsbrandmeister sind letztlich für die Ausbildung verantwortlich“, betont Tecklenborg, „gerade auf der Ebene der Ortsfeuerwehren ist viel Arbeit zu leisten, um das nötige Rüstzeug für den Einsatz zu vermitteln.“
Durch die Gemeindefeuerwehr werden ergänzende zentrale Termine organisiert. „Es gibt Themen, die auf Ortsebene nicht sinnvoll geschult werden können“, heißt es weiter, „das notwendige Feuerwehrwissen ist sehr umfangreich und im Einsatz muss vieles reibungslos funktionieren“. Deshalb findet ein Teil der Grundausbildung, beispielsweise der Sprechfunkbetrieb, Geräte- und Fahrzeugkunde in Theorie auf Samtgemeindeebene statt“.
In den kommenden Monaten sind nun die Ortsfeuerwehren an der Reihe. Weiter geht es mit einzelnen Terminen in den Feuerwehrtechnischen Zentralen und im September noch einmal auf Gemeindeebene. „Die gesamte Ausbildung inklusive zwei Erste-Hilfe-Kursen dauert etwa zwei Jahre“, so Tecklenborg abschließend.
Fotos:
- 2024_MGA: Freiwillige Feuerwehr Bruchhausen-Vilsen