Mehrere Einsatzkräfte unter Atemschutz verschwinden im dicken Rauch, Brandgeruch ist wahrnehmbar und laute Geräusche sind zu hören. Plötzlich kommen große Flammen aus dem Container. Was klingt wie bei einem Großeinsatz, ist glücklicherweise nur eine Ausbildung: eine sehr reale Ausbildung. „Schon seit 2016 sind wir sehr froh, die Realbrandausbildung anbieten zu können.“, berichtet Peer Sengstake, Gemeindeatemschutzwart der Freiwilligen Feuerwehr Bruchhausen-Visen. In den letzten Tagen war es wieder soweit: Gemeinsam mit den Kommunen Bassum und Twistringen war, mit der Firma „Delta Safety and Protection GmbH“, ein Brandcontainer zur speziellen Ausbildung der Atemschutzgeräteträger:innen zu Gast im Ortsteil Uenzen.
„Circa 100 Teilnehmer:innen haben in sechs Tagen teilgenommen.“, erklärte Sengstake, „Dabei waren einige zum ersten Mal dabei und andere haben bereits weiterführende Lehrinhalte geübt.“ Nach einer Gewöhnungsübung, wo bereits Temperaturen zwischen 200°C und 600°C im Container herrschen, werden verschiedene Aufgaben durchgeführt. Angeleitet werden die Einsatzkräfte dabei von erfahrenen Ausbildern. „Der Umgang mit Strahlrohr, das Prozedere zum Öffnen einer Tür oder das Schlauchmanagement werden zum Beispiel trainiert.“, erklärt Uwe Rohlfs, Ausbilder und Inhaber der Firma der Firma aus Sulingen, „Aber auch auf die Wärmebildkamera als Hilfsmittel, zum Feststellen der Rauchtemperatur und somit der Festlegung der korrekten Taktik, wird ein Fokus gelegt.“ Am eigenen Leibe erfahren die Atemschutzgeräteträger:innen auch, wie sich der Brandrauch im Inneren entwickelt und was es heißt, wenn dieser plötzlich durchzündet. „Die Ausbildung ist keine Pflicht, doch sehr empfehlenswert.“, ergänzte der Atemschutzgerätewart, „Wir sind wirklich dankbar, dass die Politik hierfür die Mittel bereitstellt.“ Ein Teilnehmer ergänzt und freut sich nun zu wissen, was ihn im Realfall erwartet: „Die Übungen bisher waren sehr wichtig, um den Umgang zu lernen. Mit echtem Feuer ist es aber doch noch einmal anders.“
Neben den Organisatoren der Freiwilligen Feuerwehr Bruchhausen-Vilsen unterstützt die Ortsfeuerwehr Uenzen die Ausbildung tatkräftig. Deren Räumlichkeiten stehen beispielsweise zum Umziehen oder für Getränke bereit. Das Feuerwehrfahrzeug aus Uenzen liefert die erforderliche Wassermenge mit dem bestimmten Druck und auch sonst wird ein reibungsloser Ablauf sichergestellt. Peer Sengstake bekommt zudem Unterstützung aus seinem Team der Atemschutzgerätewarte.
Das Besondere bei der Ausbildung in Bruchhausen-Vilsen ist, dass es sich um einen feststoffbefeuerten Container handelt. „Das kommt einem wirklichen Zimmerbrand sehr nahe.“, weiß Peer Sengstake. Verbrannt werden alte Paletten. Eine schweißtreibende Angelegenheit – fast wie im echten Einsatz.
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(Fotos: siehe Bildtitel)