Heiligenfelde – Ein Betriebsunfall auf dem Gelände der Raiffeisen-Warengenossenschaft hat am Freitagmittag einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Von einem Kunststoffcontainer hatte sich ein Absperrhahn gelöst. Dadurch waren etwa 300 Liter Säure ausgelaufen und teilweise in die Regenwasserkanalisation gelangt. Weil Explosionsgefahr durch chemische Reaktion nicht ausgeschlossen werden konnte, riegelte die Feuerwehr das RWG-Gelände komplett ab.
Auch die Ortsfeuerwehr Bruchhausen – Vilsen wurde von der Gefahrgutstaffel um Unterstützung gebeten. Gerade von einem anderen Einsatz wieder zurück, machten sich 12 Kameraden unter der Leitung vom Ortsbrandmeister Stephan Töhle auf den Weg nach Heiligenfelde.
Futtersäure ist dagegen zunächst mal harmlos. Darunter versteht man ein Gemisch aus unterschiedlichen Fettsäuren. In der Tierfutterproduktion wird es beigemischt, damit gelagertes Futter nicht zu gären beginnt. Außerdem hemmt es die Vermehrung von Schimmelpilzen und Bakterien.
Gleichwohl können auch Fettsäuren mit anderen Stoffen chemisch reagieren. „Für uns war das deshalb trotzdem zunächst mal die gleiche Gefahr“, betont Feuerwehrsprecher Lutz Budelmann. Aufgabe der Spezialisten von der Gefahrgutstaffel war somit: Herauszufinden, wie weit die Säure in die Kanalisation vorgedrungen war, und ob ein zündfähiges Gasgemisch dabei entstanden ist. „Das ist Gott sei Dank nicht der Fall gewesen“, so Lutz Budelmann.
Damit konnte die Feuerwehr größtenteils wieder Entwarnung geben. Die an der Oberfläche verbliebene Säure wurde abgebunden, aufgenommen und entsorgt. Die in die Kanalisation gelangte Säure hat sich dort schnell verdünnt, sodass schon nach kurzer Zeit weder Gefahr für Menschen noch für die Umwelt mehr bestand. „Mitarbeiter des städtischen Klärwerks waren hier, haben das kontrolliert und bestätigt“, sagt Budelmann.
Gegen 16 Uhr konnte die Feuerwehr den Einsatzort wieder an den Betreiber übergeben.
Text von der Mediengruppe Kreiszeitung