Lodernde Flammen, starke Rauchentwicklungen, bis hin zur vollständigen Rauchgas-Durchzündung waren in den vergangenen Tagen unter anderem Szenarien für die Feuerwehrfrauen und -Männer in Ochtmannien (Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen). Glücklicherweise handelte es sich hierbei um die sogenannte „Heißausbildung“ in einem Brandcontainer, so dass am Ende lediglich erschöpfe Teilnehmer und ein paar Rußspuren zu verzeichnen waren…
„Ziel bei der Heißausbildung ist es die ehrenamtlichen Feuerwehrleute an die große Hitze, richtiges Feuer und eine starke Rauchentwicklung zu gewöhnen.“, erklärt Bruchhausen-Vilsen stellvertretender Gemeindebrandmeister Gerd Schröder, „Zudem werden verschiedene taktische Vorgehensweisen bei z.B. einem Zimmerbrand erprobt.“ Nach einem kurzen Theorieteil geht es für die jeweils zwölf Aktiven pro Lehrgang direkt „in das Feuer“.
„Wichtig es auch, den Rauch zu lesen. Je nach Farbe kann das richtige Vorgehen gewählt und das Gefährdungspotential eingeschätzt werden.“ berichtet Ochtmanniens Ortsbrandmeister Mario Kaiser. So werde z.B. die Hitze im Raum geprüft, indem ein kurzer Wasserstrahl gegen die Decke gesprüht wird. „Erst bei der Übung im Brandcontainer merken die Kameraden unter schwerem Atemschutz, dass wirklich kein Wasser zurückkommt… Außerdem können die Gefahren, beispielsweise eine vollständigen Rauchgasdurchzündung eindrucksvoll gezeigt werden.“
„Diese Hitze wirklich zu erleben ist eine sinnvolle Erfahrung“, berichtet Luca Hördt der freiwilligen Ortsfeuerwehr Schwarme begeistert, „gerade haben wir die Türöffnung geübt – ein wirklich großer Druck, der auf einer einfachen Zimmertür lastet. Ich bin gespannt, was gleich noch kommt, dies sollte jeder mal geübt haben.“
Die Belastung ist den Kameradinnen und Kameraden wirklich anzusehen. „Insgesamt fünf Liter Getränke sind für jeden eingeplant“, erzählt Kaiser weiter. „vier Stunden sind dabei pro Gruppe vorgesehen. Insgesamt fanden sieben Durchgänge statt, bei denen u.a. auch der Umgang mit zum Beispiel einer Wärmebildkamera gelehrt wird.
Diese Heißausbildung wird bereits zum zweiten Mal für die Aktiven der Ortsfeuerwehren aus der Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen angeboten. „Letztes Jahr waren wir in Bassum. In diesem Jahr kommen Feuerwehren aus Bassum und Twistringen zu uns. Ziel sollte es sein, allen AGTs solch ein Training zu ermöglich.“ berichtet Schröder abschließend. Auch ein weiterführender Lehrgang sei möglich.
Wie sinnvoll diese praktische Weiterbildung ist hat sich im letzten Jahr bewiesen. „Eine Woche nach dem Besuch des Brandcontainers hatten wir in Asendorf einen Zimmerbrand,“ erinnert sich Schröder, „einer der sich im Erstangriff befindlicher Kameraden konnte das Erlernte direkt in der Praxis umsetzen.“
Alles in allem allem waren sich die Teilnehmer nach einer sichtlich schweißtreibenden Übung einig: der Umgang mit dem Feuer kann nicht simuliert werden, diese Ausbildung ist wirklich real gut! Abschließend bedankte sich Gerd Schröder noch bei Anwohnern: „Der Rauch ist sicher störend für die Nachbarn. Es freut uns, dass wir hier auf Verständnis stoßen und möchten uns dafür bedanken!“